Neuer Fels im Aufseßtal: Der Purzelstein!
04.04.17
Direkt am Ortsrand von Drosendorf im Aufseßtal steht ein bizarrer Turm. Der heißt Purzelstein, vielleicht aufgrund seiner Form, nach der man glauben könnte, dass dieser kurz vor dem Umfallen ist. Dennoch kann und darf man daran Klettern. Und ebenso befindet sich fast in Falllinie darunter ein schmuckes neues Häuslein samt Garten und Hühnergehege. Wir stellen den Fels vor und sagen, was aufgrund der Ortsnähe zu beachten ist.
Erst Kultplatz, dann Fußball, dann Kletterer!
Glaubt man einem bekannten naturkundlichen Buch über den Frankenjura, so ist der Purzelstein altbestiegen. Danach wurde auf seinem Gipfel eine steinzeitliche Pfeilspitze gefunden, was ihn zu einem prähistorischen Kultplatz macht. Viel später missbrauchten Club-Fans ihn als steinerne Litfaßsäule, so steht im rechten Teil der Talseite in großen gelben Lettern der Name des Fränkischen Traditionsvereins „1.FCN“.
Es folgte die Erschließung durch Klettersportler: Alte Schlaghaken in der Talseite zeugen von Besteigungen im Eisenzeitalter, die ältesten Sportkletterrouten dürften dann aus den 1990ern sein. Bis heute haben verschiedene Erschließer ihre Spuren hinterlassen, teils durch Haken, aber auch durch eine Fahne und ein Buch auf dem Gipfel.
Dieser sollte aber nicht betreten werden. Die naturschutzfachliche Zonierung weist den Purzelstein zwar als Zone-3-Felsen aus, allerdings soll der Gipfelbereich aus Pflanzenschutzgründen gar nicht beklettert werden und wurde deshalb der Zone 1 zugeordnet. Dem tragen die Erschließer der jüngeren Routen Rechnung und haben ihre Anstiege mit Umlenkhaken vor Beginn der Vegetationszone ausgestattet, so dass der Gipfel gemieden werden kann.
Sonnige Routen mit kräftigen Einzelstellen!
Am Purzelstein gibt es mittlerweile acht Routen und zwei weitere Projekte. Die Schwierigkeiten liegen überwiegend im siebten und achten Grad und bestehen aus harten Einzelstellen, in denen Fingerkraft und Athletik gefragt ist. Davor und danach ist es meist deutlich leichter.
Das große Plus des Turms ist eine südwestseitig ausgerichtete und freigestellte Talseite für die kalte Jahreszeit. Für Eltern mit Kindern eignet sich der Purzelstein so lala, der Fels befindet sich in einem steileren Hang, übersäht mit Stolperfallen, die sich aus dem Bewuchs ergeben und schon für die eine oder andere Blessur verantwortlich sind. Der Routenname ´Fiese Wiese´ (7) zeugt davon. Aber in der Talaue der Aufseß, gerade mal 100 Meter vom Wandfuß entfernt, sollte genug Platz zum Spielen sein.
Sonntags tabu!
Hauptaugenmerk sollte neben dem naturschutzfreundlichem Verhalten auf einer guten Nachbarschaftspflege liegen. Dazu gehört, dass nicht der gesamte Felskopf oder Teile davon im Hühnerstall, dem Garten oder gar dem Nachbarshaus landen. Denn der Abstand Talseite-Hühnerstall beträgt grade mal 10 Meter, auf die Veranda sind es 15 und ins Wohnzimmer geschätzte 25 Meter!
Dennoch zeigen sich die Bewohner freundlich und aufgeschlossen dem Klettersport gegenüber. Bitte achtet darauf, dass dies auch künftig so bleibt. In einem Gespräch hat sich ergeben, dass die Familie sehr großen Wert auf ihre Sonntagsruhe legt. Deshalb sollte, ja muss das Klettern an Sonn- und Feiertagen dort tabu sein, damit der Klettersport am Purzelstein dauerhaft eine Chance hat. Wir empfehlen weiterhin, dass nicht mehr als drei Seilschaften gleichzeitig am Fels unterwegs sein sollten.
Das Topo zum Purzelstein einschließlich Zufahrtsbeschreibung und relevante Hinweise ist unter nachstehendem Link auf Frankenjura.com verfügbar. Ebenso ist der Fels bereits in der Frankenjura.com-KletterApp nach Ausführen der Update-Funktion integriert.
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