Hohe Reute und Reibertsbergwände: Kletterunfälle nach Vorstiegsstürzen

Frankenjura.com - 15.06.21

In den vergangenen Tagen ereigneten sich im Frankenjura an der Hohen Reute und an den Reibertsbergwänden zwei schwere Kletterunfälle. Bei beiden Unfällen stürzten die Vorsteiger an ungünstiger Stelle.

Die Hohe Reute nach einem Unfall im vergangenen Jahr (Archivbild: Bergwacht Pottenstein)

Am Samstagnachmittag wollte ein sehr erfahrener, 49 Jahre alter auswärtiger Kletterer die Route Leugner Gedenkweg (6+) an der Hohe Reute 02 - Katzl im Vorstieg bewältigen. Beim Versuch, sein Sicherungsseil in den ersten Haken in etwa sechs Metern Höhe zu hängen, rutschte diesem ein Fuß vom Tritt.

Dadurch verlor er den Halt an der Wand und stürzte aus etwa fünf Metern ungebremst auf den felsigen Wandfuß. Beim Aufprall zog er sich schwere Verletzungen an den Beinen zu. Der 49-jährige wurde von der Bergwacht Pottenstein mit Unterstützung eines Notarztes stabilisiert und mittels Gebirgstrage zu einem Krankenwagen gebracht.

Der Leugner Gedenkweg gilt mit drei Zwischenhaken auf 16 Meter Routenlänge gerade in seinem unteren Teil als schlecht abgesichert. Die Hohe Reute unterhalb des Spieser Fernsehturms ist seit mehreren Jahrzehnten als beliebtes Kletterziel, so dass viele der Routen mittlerweile stark abgegriffen sind.

Die rechte Hauptwand der Reibertsbergwände - ganz links befindet sich die Drachenkante

Ein weiterer Vorstiegs-Unfall ereignete sich am gestrigen Montag an den Reibertsbergwänden bei Obertrubach. Ein 53-Jähriger Nürnberger stieg in die Route Drachenkante | Drachengrat (5+)im Sektor Reibertsbergwände 02 - Rechte Hauptwand ein. Aufgrund des sehr hohen ersten Hakens nutzte dieser die drei ersten Zwischensicherungen der besser abgesicherten rechten Nachbarroute Drachenwand (5+) und querte dann nach links aufwärts.

Kurz vor Erreichen des ersten Hakens der Drachenkante brach dem erfahrenen Vorsteiger nach Augenzeugenberichten ein Griff aus, wodurch er den Halt an der Wand verlor. Er stürzte fünf Meter tief auf ein Felsband. Von dort ließ ihn seine Sicherungspartnerin zum Boden ab. Ein Rettungshubschrauber flog den Verunfallten nach erster Versorgung durch die Bergwachten Forchheim und Pottenstein mit schweren Verletzungen in ein Nürnberger Krankenhaus.

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Kommentare

Bernd Eberhardt am 15.06.21

In der Drachenkannte gibt es, wenn man gleich nach der Querung in den Riß kommt, einen guten Klemmblock für eine Sanduhr, der den Weg zum ersten Haken entschärft. Sollte man bei dem an dieser Stelle zweifelhaften Gestein, unbedingt mitnehmen. Ist eigentlich nicht zu übersehen.

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