Frankenjura.com - Druckausgabe © 24.04.24

Taubmannbrunnen

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Beschreibung

Auf dem Marktplatz in Wonsees steht ein Denkmal für den wohl berühmtesten Sohn der Gemeinde. Friedrich Taubmann, Professor an der Universität Wittenberg, gehörte zur Prominenz des 17. Jahrhunderts. Er machte sich durch literarischen Scharfsinn, Humor und Schlagfertigkeit einen Namen. Nur hat er seine Werke in Latein geschrieben, sodass er heute vor allem unter Experten bekannt ist. Gestaltet hat den Brunnen der Hollfelder Künstler Christian Degen im Jahr 2001. Die Büste, die auf einer Sandsteinsäule über dem Auslauf thront, basiert auf einem Kupferstich aus dem wohl bekanntesten Werk des Dichters, der „Taubmanniana“. Die Sammlung enthält Gedichte, witzige Einfälle, Aussprüche und Schwänke aus dem Studentenleben. Taubmann selbst sagte über sein Werk: „Die Maden müssen auch einmal etwas Gutes haben.“ Auf dem Brunnenrand liegt ein aufgeschlagenes Buch mit einer Messingtafel mit Informationen zu Taubmann. Er wurde am 15. Mai 1565 in Wonsees geboren. Mit zwölf Jahren besuchte er die Lateinschule in Kulmbach, wo man seine Begabung erkannte und ihn ab 1582 als Stipendiat an die Fürstenschule in Heilsbronn schickte. 1592 bekam er ein Stipendium an der Universität Wittenberg, eine der größten und angesehensten Universitäten Europas. 1595 erhielt er den Ruf auf den Lehrstuhl für Poesie, den er bis zu seinem Tod inne hatte. Seine Improvisationskunst bescherte ihm am sächsischen Hof den Titel „kurzweiliger Rat“. Heute würde man ihn wohl als Kabarettisten bezeichnen.

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