Frankenjura-Big-Wall: historisches Egloffsteiner Felsentor saniert!

Frankenjura.com - 15.05.21

Den vergangenen Winter haben Jan Luft, Johannes Seitz und Manuel Welt am Egloffsteiner Felsentor unweit der gleichnamigen Ortschaft im Unteren Trubachtal zugebracht, um die Routen der fast 40 Meter hohen Nordostwand durch einige neue Haken wieder kletterbar zu machen. Sie bewahrten den Fels dadurch vor dem Verwachsen und in der Folge vor einer Komplettsperrung.

Der Namensgeber des Egloffsteiner Felsentors ist von der Bergseite aus gut zu betrachten.

So aber bleibt dem fränkischen Klettersport ein wahres Kleinod mit Kletterwegen erhalten, wie sie im Frankenjura höchst selten sind. Die Routen sind lang, ausgesetzt, nicht ganz leicht und auch etwas brüchig, aber nun gut abgesichert. Bereits im Jahr 1922 wurde die Talseite von Kletterern erstmals durchstiegen, weitere Erstbegehungen fanden in den 30ern und in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts statt. Heute gibt es samt aller Varianten acht Routen in der Talseite und drei weitere in der Bergseite des imposanten Felsens. Die Sanierungsaktion wurde mit dem Material der IG-Klettern durchgeführt.

Niko Färber in ´Neue Talseite´ (7) am Egloffsteiner Felsentor

Herausgehoben seien einige Routen: die Südverschneidung (6-) führt in einer technisch anspruchsvollen, derzeit noch leicht splittrigen Verschneidung in den fränkischen Himmel, auf den letzten Metern wird der Aspirant dann durch großgriffiges Henkelgeplänkel belohnt. Rechts daneben befindet sich die Ostverschneidung (6+), die aufgrund der komplizierten Steherei im abdrängenden Gelände der etwa acht Meter langen Schlüsselpassage eher wie ein glatter Siebener wirkt. Die Alte Talwand ist dank seiner 50 Klettermeter im fünften Grad ein absoluter Klassiker, den man auch ob des niedrigen Grades einfach mal gemacht haben muss.

Jan Luft in ´Weltluftfahrtverband´ (7-) am Egloffsteiner Felsentor

Sehr vorsichtig sollte man sein, wenn man in den Robert Gerstner Gedenkweg einsteigt. Hier sind nicht nur kleinere Griffe, sondern im Mittelteil ganze Blöcke locker, die nicht entfernt werden konnten. Neu dazugekommen ist Weltluftfahrtverband (7-), eine Kreation von Jan Luft und Manuel Welt zur Feier der gemeinsamen Sanierungsaktion. Der leichteste Weg am Fels, die Bergseite | Normalweg auf der Südseite des Turms wurde aus Traditionsgründen hakenfrei belassen.

Achtung, besonders in der Talseite ist das Gestein oft nicht fest, der Wandfuß ist schmal und die Wand sehr hoch, so dass durch Steinschlag schnell gefährliche Situationen entstehen! Deshalb ist es hier dringend angeraten, einen Helm zu tragen. Ebenso sollten nicht zu viele Personen am Wandfuß der Talseite weilen, wenn in der Wand geklettert wird. Achtung, ein 70 Meter-Seil reicht in einigen Wegen der Talseite nicht aus, ein Seilsicherungsknoten sollte daher unter allen Umständen geknüpft werden. Wir haben das Topo zum Egloffsteiner Felsentor auf den aktuellen Stand gebracht.

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