Vier Schlaglichter auf die Stimmung des fränkischen Klettersports
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Rentner am 09.04.20
Ganz großes Kompliment an die Betreiber der Frankenjura.com für die ausgewogene und informative Berichterstattung während der Corona-Pandemie. Die jetzt veröffentlichten Schlaglichter sind da ein weiterer Baustein. Vieles davon aus meiner Sicht plausibel und nachvollziehbar, den Beitrag von Vera könnte ich ohne "Wenn" und "Aber" unterschreiben.
Klettern wird – hoffentlich – immer selbstbestimmt, eigenverantwortlich und damit eine Ausprägung persönlicher Freiheit bleiben. Das war vor 44 Jahren einer meiner Gründe, damit anzufangen und macht für mich einen wesentlichen Teil seiner Faszination aus. Dazu gehört auch immer die Abwägung von Risiken und Rahmenbedingungen; letztere sind durch Corona eben entsprechend verändert. Genauso, wie der Einstieg in eine alpine 1000-Meter-Wand die Berücksichtigung ganz anderer Faktoren verlangt als eine Frankenjuraroute, setze ich jetzt beim Klettern andere Prioritäten. Das beinhaltet zum Beispiel, Felsen, die bereits frequentiert sind, zu meiden oder im Zweifelsfall vielleicht einmal mehr den Clipstick zu benutzen.
Schwierigkeiten habe ich mit der Verordnung einer allgemeingültigen Definition von Gemeinwohl, ohne den Widerspruch vorzusehen, hier die Guten, dort die Bösen. Das löst bei mir alle Alarmglocken aus, weil es einen sachlichen Diskurs verhindert und auf eine Meinungsdiktatur hinaus läuft.
Es gibt noch einen gerade im fränkischen Felsenland großen Korridor zwischen Menschenansammlungen und „zuhause bleiben“. An der Schönen Aussicht, dem Weißenstein oder in Stierberg wird er schwer zu finden sein. Wer nicht in der Lage ist, ihn zu identifizieren, sollte vielleicht wirklich abwarten, bis die Pandemie gebändigt ist – das kann sich noch lange hinziehen.
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gucki am 12.04.20
Liebe Leute,
bitte vergesst nicht demokratische Prinzipien. Ein Satz wie dieser im obigen Text:
"Liebe „Menschen“, falls man euch so noch bezeichnen kann, ... " ist menschenverachtend. Das ist keine Meinung und hat mit Meinungsfreiheit nichts zu tun. Egal aus welcher Richtung, Menschen zu entmenschlichen ist einer der verwerflichsten sprachlichen Übergriffe, die man begehen kann und ein Einfallstor für konkrete Gewaltakte, auch wenn das die schreibende Person noch nicht mal erahnt.
Und abgesehen davon gibt es sehr gut begründete Kritik an den Maßnahmen, dem Kontaktverbot sowie an der Darstellung dieser Pandemie im Allgemeinen. Man muss sich nicht davon überzeugen lassen, aber diesen Darstellungen zuhören, auch sie gehören zu einem demokratischen Diskurs. Kein Mensch auf der Welt kann beurteilen, ob das Verhalten der Menschen, denen das menschsein abgesprochen werden sollte, überhaupt unsolidarisch ist.
Also: Vorsicht beim Schreiben, Veröffentlichen und Lesen!