Das Walberla wird zur Mülldeponie!
01.04.10
Frankenjura, den 1. April - Noch einmal tief durchatmen gefällig? Die Ära der Mountainbiker, Wanderer, Kletterer, Spaziergänger, Kirchweihbummler, Drachenflieger und Paraglider auf der Ehrenbürg wird bald zu Ende sein. Ab dem Herbst 2011 wird der Zeugenberg am westlichen Rand der Fränkischen Schweiz, der im Volksmund `Walberla´ genannt wird, zur Mülldeponie.

Durch einen simplen Zahlendreher des Katasteramtes bei der Übertragung von Flurnummern ist die Betreibergesellschaft der Mülldeponie des nahe gelegenen Gosberg Eigentümer des Fränkischen Ausflugsziels geworden. Der Betreiber der Deponie möchte jetzt nicht mehr auf das imposante Grundstück verzichten, zumal auf dem Karstboden nur minimale Präparationen am Untergrund nötig sind, um den gesetzlichen Auflagen zur Müllbefüllung nachzukommen. Des weiteren, argumentierte er, könne am Walberla schon alleine durch die exponierte Lage Müllverbrennung für die Nasen der Bevölkerung geruchsneutral erfolgen.

Alle Rechtsmittel, die Deponie noch zu verhindern, sind bereits ausgeschöpft. Naturschützer laufen Sturm und vermuten eine handfeste Verschwörung. War die neue Teerstraße von Schlaifhausen in den Sattel der Ehrenbürg, die vom Kirchehrenbacher Bürgermeister im Handstreich erschaffen wurde, vielleicht schon der erste Schritt? Über diesen Zubringer fahren bald tonnenschwere LKWs auf Frankens ehemals schönstes Ausflugsziel. Und zu den Küchenschellen auf den Magerrasen-Kalkhängen gesellen sich Altglas, Aludosen und Autobatterien.
Zuständige Naturschutzbehörden zucken mit den Achseln. Der Kampf gegen Natursport- und Gemeindelobbys lief zuletzt immer aussichtsreicher, so dass der Berg ab 2015 nur noch von akkreditierten Naturschützern hätte betreten werden dürfen. Jetzt aber kommt der naturschutzfachliche Garaus ausgerechnet durch die bürokratische Hintertüre.

Die ansässige Gemeinde darf sich aber über zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen in Millionenhöhe freuen. Und plant schon weiter: Auf den ersten Blick ginge zwar eine imposante Tourismusdestination verloren, wer aber genauer hinschaut, entdeckt riesige Potentiale. Der Gemeinderat hat mit der Mülldeponie jetzt ausgehandelt, dass spätestens 2013 an der Ostflanke ein Müllmuseum für Bio-, Papier und Sonderabfälle entstehen wird. Kinder können hier Workshops zur richtigen Mülltrennung besuchen, während ihre Eltern in Abfallfibeln aus ganz Europa schmökern. Das Museum wird dann das erste seiner Art in Deutschland und ein zusätzliches Highlight der Region. Die Verantwortlichen geben sich zuversichtlich, dass eine Förderung über LEADER-Mittel möglich ist.
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