Bergwacht Frankenjura trainiert Höhlenrettung

Frankenjura.com - 28.06.21

Am vergangenen Samstag klingelten um kurz nach neun Uhr die Funkmeldeempfänger der Höhlenretter im Frankenjura. Die Leitstellen Bayreuth, Bamberg und Nürnberg alarmierten unsere Spezialisten zu einer Einsatzübung im Wiesenttal.

Fast geschafft: Ein Höhlenretter der Bergwacht Frankenjura gibt letzte Anweisungen, nachdem der mehr als 20 Meter lange Höhlenschacht der Esperhöhle bewältigt ist (Bild: Frankenjura.com)Fast geschafft: Ein Höhlenretter der Bergwacht Frankenjura gibt letzte Anweisungen, nachdem der mehr als 20 Meter lange Höhlenschacht der Esperhöhle bewältigt ist (Bild: Frankenjura.com)

In der über 20 Meter tiefen Schachthöhle „Esperhöhle“ bei Leutzdorf in der Marktgemeinde Gößweinstein kam es zu einem fiktiven Unfall einer Höhlenforscherin. Daraufhin eilten 21 Bergretter, unter ihnen 12 speziell geschulte Höhlenretter, aus der gesamten Fränkischen Schweiz in den Landkreis Forchheim.

Nach den ersten Absprachen zwischen dem Einsatzleiter der Bergwacht Forchheim und dem Abschnittsleiter Höhle machte sich ein Voraustrupp auf dem Weg zu der verletzten Patientin. Dabei musste in dem senkrechten Schacht eine Abseilstrecke aufgebaut und überwunden werden. Vor Ort konnten die Höhlenretter eine eingeklemmte sowie verletzte Person auffinden, welche umgehend betreut und versorgt wurde. Nachdem weitere Spezialkräfte, unter anderem ein Notarzt, an der Einsatzstelle eingetroffen waren und sich zur Unfallstelle begeben hatten, konnte mit dem Aufbau der Verankerungs- und Seilsysteme begonnen werden.

Ein Retter der Bergwacht Frankenjura mit der fiktiv verunfallten Höhlenfoscherin im mehr als 20 Meter tiefen Höhlenschacht (Bild: Frankenjura.com)Ein Retter der Bergwacht Frankenjura mit der fiktiv verunfallten Höhlenfoscherin im mehr als 20 Meter tiefen Höhlenschacht (Bild: Frankenjura.com)

Die Patientin konnte schließlich liegend aus dem Schacht gerettet und zur weiteren medizinischen Versorgung an die Kollegen übergeben werden. Dank des Bergwacht-Führungsunterstützungsfahrzeuges (LKLD), welches in Erlangen stationiert ist, konnte der gesamte Übungseinsatz dokumentiert und zentral geführt werden. Die Bergwacht Pottenstein wurde im Zuge der Umstrukturierung der Höhlenrettung Frankenjura zu einem von drei Materialdepots ernannt. Die Kollegen aus Pottenstein brachten aus diesem Grund heute die Ausrüstung zur Einsatzstelle und richteten mit ihrem Quad einen Pendelverkehr zwischen der Höhle und dem Parkplatz ein.

Auch vor der Höhle wird konzentriert gearbeitet, hier wird die Rettungsaktion koordiniert (Bild: Frankenjura.com)Auch vor der Höhle wird konzentriert gearbeitet, hier wird die Rettungsaktion koordiniert (Bild: Frankenjura.com)

Die Höhlenrettung Frankenjura ist für Höhleneinsätze in Nordbayern zuständig, wird aber auch innerhalb Bayerns und in die gesamte Bundesrepublik alarmiert. Bei Bedarf stehen die rund 25 speziell für Rettungen unter Tage ausgebildeten Mitlieder der Bergwacht Frankenjura auch für Einsätze in anderen Ländern zur Verfügung.

Der letzte große Einsatz war vor wenigen Monaten in der wasserführenden Höhle in Mühlbach bei Dietfurt im Altmühltal, bei dem ein Höhlenforscher ums Leben kam.

(Maximilian Zeuch, Pressesprecher Bergwacht Frankenjura)




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