Story

Kletterunfall am Kalmusfelsen bei Illschwang

von BergwachtAmberg - 27.10.20

Ein 30-jähriger Kletterer aus Mittelfranken stürzte im Vorstieg in der Route Living on the Edge (7) am Kalmusfels im Sektor Kalmusfels 02 - Geflecktes Zebra bei Illschwang etwa vier Meter auf ein Band in ungefähr 15 Metern Höhe und zog sich dabei eine schwere Verletzung am Bein zu. Seine Sicherungspartnerin konnte ihn noch zum Boden abseilen und setzte anschließend einen Notruf ab.

Der Rettungsdienst übernahm die Erstversorgung des Verletzten am Fuße der Felswand mit dem Notarzt des Rettungshubschraubers Christoph 80/DRF aus Weiden. Da diese Maschine jedoch nicht über eine Rettungswinde verfügt, wurde zum Abtransport des Verletzten aus dem schwierigen Gelände, der Rettungshubschrauber Christoph 27/DRF aus Nürnberg vom Einsatzleiter Bergwacht angefordert.


Der Patient wurde nach erfolgreicher Bergung mit der Winde durch eine Bergwachtnotärztin der Bergwacht Amberg und ohne weiteres verladen direkt per Außenlast ins Klinikum Amberg geflogen. Dieser nicht übliche Transportweg bot sich an, da die Flugzeit nur wenige Minuten beträgt und somit für den Patienten wertvolle Zeit gewonnen wurde.

Wir wünschen dem Kletterer gute Besserung und bedanken uns für die sehr gute Zusammenarbeit beim Rettungsdienst, Feuerwehr und der DRF. Bergwacht Amberg / Markus Arnold




Kommentare

OleOlinsky am 16.11.20

Zunächst auch von mir Gute Besserung dem Verunfallten.
Wegen der Stelle „da oben“... ja - es findet sich ein Griff um die Ecke, aber ich fand auch, dass der Haken durchaus etwas anwenderfreundlicher sein könnte.
Warum sage ich das - ohne als Oberlehrer rüberkommen zu wollen? Zum einen kennt man nicht alle Routeneinbohrer und kann daher kein Vertrauen zu allen entwickeln (... wenn ich eine Route vom Michel Piola klettere, dann gibt es in subjektiv-heiklen Stellen einen Ausweg... das weiß ich, weil ich Michel‘s Routen über Jahre einfach kennen und lieben gelernt habe...). Zum anderen gibt es viele schlechte Beispiele bzgl Hakenplazierung. Zum Schluss ist es mittlerweile einfach „good practice“ oberhalb vom Band einen Bohrhaken zu platzieren, den jeder dann auch sicher klippen kann.
Mal eine etwas komische Frage an die Routeneinbohrer: wie fühlt man sich, wenn sich Leute in „seiner“ Route unnötig verletzen?


michi3 am 04.11.20

Erstmal auch gute Besserung von mir. Ich habe mir heute erlaubt eure Exen aus der Route zu entfernen. Bitte schreibt mir einfach eine PN.
LG Michi

lunatuna am 31.10.20

Hab selbst schon an der Stelle entnervt aufgegeben. Der Haken ist leider zu hoch gesetzt wenn man das Band in die Bewertung der Gefährlichkeit mit einbezieht.

Gut jetzt hier zu lesen das es einen rettenden Griff gibt, aber wenn man den nicht findet ist es halt zu gefährlich. Ich denke ein zusätzlicher Haken würde der Route keinen Abbruch tun, am Kalmusfelsen gibt es ja sonst auch eine eher komfortable Absicherung.

APunktMarsch am 30.10.20

Gute Besserung dem Verunglücktem.

Die bisherigen Kommentare kann ich so tatsächlich nicht nachvollziehen, um die Kante gibt es einen (wenn auch gut versteckten) rettenden Griff, der die Stelle nicht nur in der Schwierigkeit entschärft, sondern auch eine ordentliche Clip-Position ermöglicht.

Ich persönlich bin ein richtiger Vorstiegsschisser und speziell diese Tour konnte ich auch zu Anfangszeiten absolut angstfrei klettern und alle Haken mit 1.65cm auch schon sehr frühzeitig von unten clippen.

Aber so ist es halt das Klettern. Immer schön subjektiv :-)

atom am 29.10.20

Dem verunglücktem Gute Besserung!

Bergkatze am 28.10.20

Dem Kommentar von joerg kann ich absolut beipflichten, aus genau diesem Grund bin ich die Route auch nie vorgestiegen. Fand es immer schade, aber dem Risiko wollte ich mich auch nicht aussetzen...
Ebenfalls gute Besserung dem Verunfallten!

joerg am 28.10.20 (bearbeitet am 29.10.20)

Erst einmal gute Besserung. Das in der Route irgendwann der Unfall passiert war abzusehen. Nein, es liegt nicht an der Absicherung. Aber nach 12 m kommt ein Band von dem man den nächsten Haken clippt und dann eine Kletterstelle aus der sehr schwer zu clippen ist oder man überklettert sie und clippt dann erst runter (wenn ich das richtig in Erinnerung habe). In beiden Fällen endet ein Fehlversuch auf eben diesem Band wo jetzt der Unfall passiert ist. Ich war erst zwei Mal am Kalmusfels, aber beide Male habe ich Seilschaften an dem Haken nach dem Band abbauen sehen, weil sie sich dem oben beschriebenen Risiko nicht aussetzen wollten. Die Linie ist bestechend. Den Pfeiler will man einfach klettern. Sie hat ja auch einen Stern im Schwertner. Immerhin steht dort auch "die Crux kommt zum Schluss". Ich habe diese Stelle auch in sehr unangenehmer Erinnerung (obwohl ich eigentlich über dem Grad stehe), weil mir klar war, dass ein Sturz richtig weh tut und habe meine Freundin dann gebeten, die Tour bitte nur nachzusteigen.....

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