Viel Neues in der Steinernen Stadt!

08.05.06

In den letzten drei Jahren hat Rainer Thron in der Steinernen Stadt im Krottenseer Forst Hand angelegt und hat mit 25 neuen und 10 sanierten Routen ein interessantes Ziel auch für gemäßigtere Kletterer abseits des neunten und zehnten Grades geschaffen.

Rainer Thron in der Schlüsselstelle von "Sonnenwasser" (9+) im Feenland

Wer sich der Steinernen Stadt von Westen vom südlich davon gelegenen Wanderparkplatz aus nähert, trifft nach einem kurzen Anstieg auf die "Beiden Brüder". Lange Zeit waren an diesem doppelgipfeligen Turm fast die einzigen Routen in diesem Teil des Felsenlabyrinths. In den letzten Jahren hat sich hier viel verändert. Ausgang für die Arbeiten war eine Knieverletzung des Röthenbacher Kletterers Rainer Thron, die ihm das Leistungsklettern für einige Monate unmöglich machte. Als die Verletzung dann längst wieder ausgeheilt war, war Rainer immer noch gefangen von den Erschließungsmöglichkeiten in der Steinernen Stadt, der auch von seinem Bruder Peter beim Erschließen und Sanieren tatkräftig unterstützt wurde.

Rainer Thron in der Ausstiegskante des "Blutengels" (9-) an den beiden Brüdern

Am "Spitzen Turm", ein lange vergessener Gipfel 50 Meter nördlich der Beiden Brüder, kreierte Rainer 2003 acht neue Kletterwege. Zwischen Spitzer Turm und den beiden Brüdern entstand 2004 der "Waldgeist" mit fünf Neutouren zwischen sechs und acht. 2005 gesellten sich im Feenland rechts hinter den "Beiden Brüdern" zu 2 bereits bestehenden Routen vier neue Anstiege im siebten, achten und neunten Grad dazu.

Auch an den "Beiden Brüdern" entstanden sechs neue Routen zwischen 7- und 9+/10-, welche die bestehenden Klassiker dort nicht beeinträchtigen. Vielmehr wurden die bereits bestehenden Wege u.a. von Wolfgang Güllich und Michael Kies mit Umlenkungen ausgestattet, marodes Hakenmaterial ersetzt und sogar in Vergessenheit geratene klassische Kletterwege, wie der originelle Achsenkamin, wieder begehbar gemacht.

Peter Thron klettert "Himmelherz" (8-) im Feenland

Insgesamt war Rainer 250 Stunden in der Steinernen Stadt mit dem Routenbohren und Sanieren beschäftigt. Er setzte dabei etwa 70 Haken. Die meisten Routen in der Steinernen Stadt sind zwar ziemlich kurz, bieten aber schwierige Züge vom ersten bis zum letzten Klettermeter und sind - bis auf die klassischen Wege - gut bis sehr gut abgesichert.

Ziel war es für Rainer Thron, neben schweren Erstbegehungen auch leichtere Routen zu erschließen, um die Steinerne Stadt auch für Kletterer gemäßigter Schwierigkeitsgrade attraktiv zu machen. Dazu ist das Gebiet für Kinder ideal, da der Wandfuß an den meisten Stellen eben ist. Da sich Schwierigkeiten vieler Routen durch Einzelstellen definieren, war eine ausgewogene Bewertung der Routen nicht ganz einfach. So sind die meisten Gradangaben als Vorschläge zu sehen, die bei entsprechender Rückmeldung auch korrigiert werden können.

Viel Spaß beim Ausprobieren der neuen Wege!

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