DAV-Bergunfallstatistik 2008/2009 erschienen!

21.08.10

Der Alpenverein hat die Statistik der Bergunfälle der Jahre 2008/2009 herausgegeben.
Der 50seitige Bericht schlüsselt detailliert nach verschiedenen Spielarten des Bergsports auf. So werden Wandern, Bergsteigen, Alpinklettern, Sportklettern und Bouldern, Kunstwandklettern, Mountainbiken, Skitourengehen und Skialpin übersichtlich betrachtet. Für Sportkletterer bietet diese Untersuchung einige aufschlussreiche Informationen über das Unfallgeschehen an Fels und Kunstwand.

Charakteristisch an den Sportkletterunfällen 2008/2009 - wie auch schon in den Jahren zuvor- ist, dass 62 % aller Verunfallten durch Sturz zu Schaden kommen, der nicht durch fehlerhafte Seil- und Sicherungstechnik begründet ist. Letztere schlägt als zweithäufigste Ursache mit 23% zu Buche, überwiegend geschahen diese Unfälle durch Fehler beim Abseilen oder Ablassen.
Blickt man auf die Ursachen tödlicher Sportkletterunfälle in den letzten 10 Jahren, so zeigt sich auf, dass 47% durch Sturz (ohne Sicherungsfehler) zu Tode kamen und 37 % durch fehlerhafte Seil- oder Sicherungstechnik. 5% verunglückten durch Steinschlag tödlich.

Der Begriff Sportklettern umfasst laut DAV-Statistik Mittelgebirgsklettern und Bouldern, ebenso Klettergärten im Gebirge und auch nicht sportklettermässig ausgestattete Kletterziele wie den englischen Gritstone oder Gebiete im böhmischen oder sächsischen Sandstein.

Drei Viertel der Verunfallten beim Hallenklettern verletzten sich 2008/2009 bei Stürzen ohne besondere Begleitumstände, entweder durch Sturz auf den Boden (vorwiegend beim Bouldern) bzw. beim Anklettern des ersten Hakens oder durch Anprall an die Wand. Betrachtet man die Unfallursachen aller Hallen-Verunfallten der letzten 10 Jahre, so liegt eine fehlerhafte Seil- oder Sicherungstechnik mit 46% auf Platz 1, gefolgt von Stürzen ohne besondere Begeitumstände mit 44% (davon zwei Drittel Bodenstürze!).

Die Sicherheitsforschung des Deutschen Alpenvereins führt regelmäßig Materialtests
nach wissenschaftlichen Standards durch. Es wird versucht, Unfallursachen zu
erforschen und so weitere Unfälle zu verhindern. Auch das Verhalten wird analysiert,
um die Ausbildung von Bergsportlern zu optimieren.

In der DAV-Unfallstatistik werden nur die Unfälle der 851.000 DAV-Mitglieder erfasst, die ihren Unfall an die Versicherung des DAV (Alpiner Sicherheits Service - ASS) melden, um beispielsweise Bergungskosten erstattet zu bekommen. Unfälle, die nicht mit einer aufwändigen Bergung verbunden sind (Hubschrauber- und Bergwachteinsatz) oder im Ausland passieren, werden zum Teil nicht gemeldet.

Da zudem viele Sportkletterer nicht im DAV Mitglied sind, kann die Statistik keinen Aufschluss über tatsächliche Unfallzahlen hierzulande geben. Trotzdem spiegelt die Statistik auf Grund ihres Umfanges und ihrer langjährigen Erhebung die Entwicklungen und Tendenzen für den gesamten Bergsport und auch für das Sportklettern gut wider. Die Bergunfallstatistik 2008-2009 kann unter nachfolgendem Link heruntergeladen werden.



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