Forchheimer Klettermarathon macht seinem Namen alle Ehre!

Hendrik Wagenseil - 29.01.13

60 Routen in 3,5 Stunden Kletterzeit - gerade mal dreieinhalb Minuten im Durchschnitt hat der Sieger des diesjährigen Forchheimer Klettermarathons, Moritz Hanika, für eine Tour im Vorstieg benötigt. Da staunte Ulrich Schürr, 1. Vorsitzender der Sektion Forchheim, nicht schlecht, als er diese Leistung im Rahmen der Siegerehrung vorstellte. Und dank hoher Schwierigkeitsgrade hatte Moritz "Ich wusste gar nicht, dass man so viel klettern kann" am Ende eine Punktzahl von 5500 erreicht, die auch in den Vorjahren noch keinem Starter gelungen war.

Helena Bezold in Aktion

Neben ihm und dem Zweitplatzierten Kevin Schatz, beides erfahrene Wettkampfkletterer aus der Sektion Erlangen, stand als Dritter der Forchheimer Raimund Schuh auf dem Treppchen, der sich bei 47 Routen und 3895 Punkten mit "Laien-Gold" trösten konnte.
Auch bei den Damen siegte eine wettkampferprobte Kletterin der Nachbarsektion Erlangen: Helena Bezold, die in den letzten beiden Jahren verlässlich den Sieg bei den Juniorinnen geholt hatte, war inzwischen in die Damen-Klasse aufgerückt und kletterte starke 43 Touren mit insgesamt 4360 Punkten (Platz 2: Anja Färber, DAV Erlangen; Platz 3: Nicole Haag, DAV Forchheim).

Dass man auch als Freizeitsportler beim Klettermarathon erfolgreich sein kann, bewiesen wieder Raimund Schuh und Harald Merz. Die beiden Lokalmatadoren aus der Sektion Forchheim konnten ihren Seilschaftstitel verteidigen und stiegen in den 3,5 Stunden gemeinsam fast unmöglich erscheinende 93 Touren vor. Glaubwürdig versicherten sie danach, dass ihr einziges Doping im Genuss fränkischen Biers nach dem Training und in der kostenlosen Wettkampf-Verpflegung bestanden habe. Es darf jedoch gemutmaßt werden, dass auch viel Seilschaftsroutine mit im Spiel war.

Der Veranstalter erwägt derzeit, die Disziplin des Synchronkletterns als weitere Kategorie im nächsten Jahr auszuzeichnen. Die beiden Teilnehmerinnen haben´s schon mal vorgemacht.

Aber in erster Linie ist der Klettermarathon ein Wettbewerb zum Spaß, und Spaß hatten die Teilnehmer reichlich. Das gilt besonders auch für die vielen Kinder (Jg. 2000 oder jünger) und Jugendlichen (Jg. 1996 bis 1999), die unter den Startern waren. Für erstere bestand auch die Möglichkeit zum Toprope-Klettern, aber fast alle stiegen ihre Touren wie die Großen vor. Die ersten drei Plätze der Kategorien Kinder weiblich (1. Michelle Sachse, 2. Lena Kiermaier, 3. Luise Appolt) und männlich (1. Jonathan Reuss, 2. Luca Strauss, 3. Niklas Schmidt) waren fest in Forchheimer Hand.

Bei den jugendlichen Damen war als einzige Rosa- Lynn Schmitz aus Erlangen am Start und konnte sich so einen ersten Platz sichern, bei den Herren erkletterten sich Leon Fliehr (DAV Forchheim), Malte Koenen (DAV Röthenbach/ Pegnitz) und Klaus Lämmlein (DAV Forchheim) die Plätze eins, zwei und drei. Und die Organisatoren des DAV Forchheim waren am Ende ebenfalls sehr zufrieden. Zwar war an Mitklettern für sie nur kurzzeitig zu denken, aber die tollen Leistungen, das positive Feedback und der reibungslose, unfallfreie Ablauf machten Lust darauf, die Veranstaltung auch nächstes Jahr wieder - dann zum vierten Mal - durchzuführen: Ein Spaß-Wettbewerb, der sich an alle (nicht nur besonders ausdauernde!) Kletterer und Kletterinnen der Region richtet, die eine kleine Freizeit-Herausforderung suchen, wird es ganz sicher bleiben.

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