Warnung vor Sauschwänzen beim Abseilen

07.07.14

Nach Kletterunfällen warnen Alpin-Experten von ÖBRD Tirol und Kuratorium für alpine Sicherheit vor dem Abseilen an Sauschwänzen. Im Frankenjura sind ein Großteil der Kletterrouten damit ausgestattet. Die Experten empfehlen aber auch beim Topropen und beim Ablassen am Sauschwanz eine zusätzliche, redundante Sicherungskette.

Dringende Warnung – kein Abseilen mehr an ´Sauschwänzen´! Diese Stahlbügel sind nach Aussage der Alpin-Experten des ÖBRD Tirol ursprünglich als Umlenk-Punkte für Toprope-Sicherungen konstruiert worden.

Wenn beim Abseilen zwischendurch das Seil entlastet und/oder dessen Position seitlich verändert wird, drohen Abstürze! Im ´Sauschwanz´ kann ein elastisches Kletterseil bei Entlastung relativ leicht nach oben hin herausrutschen. Das haben neueste Tests gezeigt. Einige schwere Unfälle beim Abseilen könnten auf diesen Mechanismus zurückzuführen sein. ´Sauschwänze´ sind seit Jahren in ganz Europa bei Sportkletterrouten weit verbreitet und beliebt. Andreas Würtele vom KURASI und Peter Veider vom ÖBRD Tirol haben in den letzten Tagen eine Vielzahl von Seilversuchen an normgerecht montierten ´Sauschwänzen´ durchgeführt. Fazit und dringende Empfehlung: NICHT MEHR ABSEILEN VON SOLCHEN PUNKTEN!

Was kann geschehen?

Wenn das Abseilen unterbrochen wird, weil Kletterer zwischendurch auf Bändern in der Wand das Seil entlasten, oder wenn die Lage des Seils durch ruckartige Bewegungen seitlich verändern werden soll, besteht eine nicht zu unterschätzende Wahrscheinlichkeit, dass das Seil aus dem Sauschwanz springt, zumindest über eines der beiden Hörner. Dieses Phänomen war bei den Tests kein Einzelfall.

Nach den Experten soll an Sauschwänzen ganz auf das Abseilen verzichtet werden. Für Top-Rope-Sicherungen und passives Abseilen (über Top-Rope) empfehlen die Experten, dass bei Sauschwänzen ab sofort immer redundante Zweitsicherungen über Expressschlingen oder Schraubkarabiner eingebaut werden.
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